Archiv 2021

Archiv 2021

An dieser Stelle finden Sie ausgewählte Berichte über von uns organisierte Veranstaltungen und die Arbeit in Projekten im Jahr 2021.


Porträtfoto von Meryem D. Celikkol

In Gedenken an Meryem D. Celikkol

Wir sind traurig und bestürzt über den plötzlichen Tod unserer ehemaligen Kollegin Meryem D. Celikkol. Unser herzliches Beileid gilt ihren Angehörigen und Freunden.

In den Jahren 2013 und 2014 hat Meryem Celikkol in unterschiedlichen Projekten von ASM mitgewirkt. Sie hat u.a. die Heterogenität in Berufsorientierung und Ausbildung in Hamburg untersucht und in einem bundesweit angelegten Projekt die Arbeit derjenigen Migrantenorganisationen koordiniert, die im Bereich der Arbeitsmarktintegration tätig sind. Sie verantwortete die Öffentlichkeitsarbeit des Projektes, war mit der Planung, Organisation und Moderation von Arbeitstreffen betraut und trug zur erfolgreichen Umsetzung von Fachveranstaltungen bei.

Meryem Celikkol wird uns als eine sehr aufgeschlossene Persönlichkeit und große Netzwerkerin in Erinnerung bleiben. Vom Interesse an unserer Arbeit hat sie auch bei späteren Begegnungen berichtet. Insbesondere die Beteiligung von Migrantenorganisationen am gesellschaftlichen Leben lag ihr immer am Herzen. Unermüdlich hat sie sich für gesellschaftliche Teilhabe von benachteiligten Gruppen eingesetzt und mit den Mitteln der kommunalen Politik für Gerechtigkeit gekämpft.

Wir hätten uns gefreut, wenn wir ihren engagierten Lebensweg weiter hätten verfolgen können. Dieser plötzliche Abschied hinterlässt Trauer und tiefes Mitgefühl für ihre Familie und Freunde.

Corona und die wirtschaftlichen Folgen: Digitales Netzwerktreffen stärkt Unternehmerinnen

Frauen mit Migrationshintergrund stehen vor besonderen Herausforderungen bei der Gründung und Führung ihres Unternehmens. Mit einem digitalen Netzwerktreffen am 17.11.2021 haben wir Unternehmerinnen verschiedener Branchen zusammengebracht. Ziel des Austausches unter dem Titel „Gestärkt aus der Krise! Strategien für Unternehmensstabilität und Unternehmenssicherung war das gegenseitige Kennenlernen und ein Erfahrungsaustausch - besonders auch im Hinblick auf die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie. Mit dem Netzwerktreffen nahm ASM im Rahmen des Projektes Servicestelle Migrantenökonomie im IQ Landesnetzwerk Hamburg an der diesjährigen bundesweiten Gründungswoche teil.
 
Die 15 Teilnehmerinnen kamen aus den Bereichen Handel und Dienstleistungen, dem Handwerk und dem sozialen Bereich. Offen sprachen sie über die Auswirkungen der Krise auf ihr Unternehmen oder ihre freiberufliche Tätigkeit und darüber, welche Unterstützung sie in Anspruch genommen haben. Als Ansprechpartnerin für diverse staatlich geförderte Hilfsprogramme stand ihnen Martina Oesterer von der Hamburgischen Investitions- und Förderbank zur Verfügung.

In den mit einigen Unternehmerinnen geführten Interviews und in der Diskussion stach deren hohe Motivation und ihr unternehmerischer Ehrgeiz hervor, auch in schwierigen Zeiten ihre Ziele weiter zu verfolgen. Bei einigen waren das auch die Teilnahme an einer Weiterbildung oder das Nachholen eines beruflichen Abschlusses.

Die Teilnehmerinnen äußerten bereits während des digitalen Treffens den Wunsch, es nicht bei einem einmaligen Austausch zu belassen. Diesem Wunsch will ASM nachkommen. Der Austausch soll somit nur der Auftakt zu einer Reihe von Vernetzungstreffen gewesen sein.

Bericht gibt Einblick in die Arbeit der KAUSA-Servicestelle Hamburg

Im Bildungsketten-Journal ist ein Bericht über die Netzwerkarbeit der KAUSA-Servicestellen Hamburg und Märkische Region veröffentlicht worden. Der Fokus der Berichts liegt auf einer aktiven Netzwerkarbeit der Projekte. Diese trägt wesentlich dazu bei, die Ausbildungsbeteiligung von jungen Menschen und Unternehmern mit Migrationshintergrund zu erhöhen. 
Hier geht es zum Beitrag.

ASM beteiligt sich an der Gründungswoche Deutschland

Unternehmerische Kompetenzen fördern und Kreativität wecken sind die Ziele der jährlich im November stattfindenden Gründungswoche Deutschland. Vor allem aber geht es bei den zahlreichen bundesweit angebotenen Veranstaltungen während der bundesweiten Aktionswoche um den Erfahrungsaustausch und um Vernetzung. Die Partner der Gründungwoche bieten Workshops, Seminare, Planspiele, Wettbewerbe und viele weitere kostenlose  Veranstaltungen rund um das Thema Selbstständigkeit an. 
Die Arbeitsgemeinschaft selbstständiger Migranten e.V. (ASM) gehört seit vielen Jahren zu den Partnern der Initiative. Die diesjährige Gründungswoche steht unter dem Motto "Gründen heißt Vielfalt". ASM nimmt im Rahmen des Projektes Servicestelle Migrantenökonomie im IQ Landesnetzwerk Hamburg mit der Veranstaltung  "Gestärkt aus der Krise! Strategien für Unternehmensstabilität und Unternehmenssicherung" teil. Nähere Informationen zu dem digitalen Netzwerktreffen für Unternehmerinnen mit Migrationshintergrund  am 17.11.21 finden Sie unter Termine.

Die Gründungswoche nimmt ASM zum Anlass, den Weg eines Existenzgründers aufzuzeigen, der die Gründungsberatung des Vereins in Anspruch genommen hat. Zum Text gelangen Sie hier.

Anzahl der Ausbildungsverträge stark rückläufig – Was ist nötig, um gegenzusteuern? 
Online-Konferenz der KAUSA-Servicestelle Hamburg zeigt Handlungsoptionen auf


"Ausbildung unter Druck - Wie können kleine und mittlere Unternehmen unterstützt werden, damit sie die Herausforderungen als Ausbildungsbetrieb annehmen und meistern?" lautete der Titel des von der KAUSA-Servicestelle Hamburg organisierten Webinars am 9. September 2021. Die Referenten belegten mit aktuellen Zahlen und Forschungsergebnissen, dass die duale Ausbildung vor großen Herausforderungen steht. Sie gaben darüber hinaus Handlungsempfehlungen, wie diesen begegnet werden könnte.

Marion Wartumjan, Geschäftsführerin des bei der Arbeitsgemeinschaft selbstständiger Migranten e.V. (ASM) angesiedelten Projektes, begrüßte die 57 Teilnehmenden. Sie nannte Erfolgsfaktoren, um KMU sowie Kleinstbetrieben, deren Inhaberinnen und Inhaber eine Einwanderungsgeschichte haben, Unterstützung auf ihrem Weg zum Ausbildungsbetrieb geben zu können. Dazu gehört der gute Zugang, den ASM als von Unternehmern gegründete Migranten-organisation zu Betrieben einerseits und migrantischen Communities andererseits hat. Wichtig für die erfolgreiche Arbeit der KAUSA-Servicestelle Hamburg, auf die später  Projektleiterin Arzu Pehlivan im Detail einging, sei zudem die Arbeit in Teams, die die Muttersprachen von Unternehmerinnen und Unternehmern beherrschen.


„In Hamburg ist die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge in 2020 im Schnitt um 17, 18 Prozent eingebrochen, in einigen Branchen wie dem Hotel- und Gaststättengewerbe sogar um 40 Prozent“, sagte Armin Grams, stellvertretender Geschäftsführer der Handelskammer Hamburg, in seinem Beitrag. Im Handwerk stelle sich die Situation etwas besser dar. Neben der Tatsache, dass mittlerweile im Stadtstaat Hamburg 60 Prozent der Schulabgänger über Hochschulreife verfügen und ein großer Teil von ihnen ein Studium aufnimmt, nannte Grams noch zwei weitere Gründe dafür, dass die Betriebe weniger Bewerbungen erhalten: „Die Berufsorientierung während der Corona-Pandemie war an den Schulen nicht so gut. Ausgefallen sind auch die Ausbildungsmessen.“ Grams rät KMU, für die die Herausforderungen bei der Gewinnung von Nachwuchs noch viel größer seien als für Großbetriebe, frühzeitig Kontakt mit allgemeinbildenden Schulen aufzunehmen, mit Azubivermittlungsdiensten zusammen zu arbeiten und Praktika anzubieten. Auch Jugendliche, die nicht so gute Noten hätten, sollten durch eine Einstiegsqualifizierung oder Unterstützungsangebote eine Chance erhalten. „Das ist am Anfang mehr Aufwand für die Betriebe, doch später haben sie die loyaleren Mitarbeiter. Andere Möglichkeiten, Fachkräfte zu generieren, sind aufwendiger und teurer“, so das ASM-Vorstandsmitglied.


Durch die Arbeit der KAUSA-Servicestelle Hamburg konnte die Ausbildungsbeteiligung von migrantischen Unternehmen erhöht werden, erläuterte die Projektleiterin Arzu Pehlivan anhand von Daten und Fakten in einer Power Point Präsentation.  Pehlivan: „Durch Verweis auf AEVO-Kurse und Angebote wie Unternehmerstammtische trug das Projekt zudem zur Erhöhung der Qualität der Ausbildung in KMU bei.“ In den sechseinhalb Jahren seit dem Start 2015 hat die KAUSA-Servicestelle Hamburg mehr als 500 Jugendliche, die meisten von ihnen mit Migrationshintergrund, in Kooperation mit der Handelskammer Hamburg und der Jugendberufsagentur direkt in KMU vermittelt. Vom Projekt wurden zudem mehr als 40 Jugendliche mit Migrations- und mehr als 100 Jugendliche mit Fluchthintergrund auf Praktikum oder EQ vorbereitet und vermittelt.

Anschließend interviewte Arzu Pehlivan einen Unternehmer, der in seinem Lebensmittel-geschäft ausbildet, eine Auszubildende zur Reiseverkehrskauffrau und einen Außendienstmitarbeiter der KAUSA-Servicestelle. Metin Sükmen, der den Yildiz Lebensmittel & Getränkehandel betreibt, hat nach eigenen Angaben selbst keine gute Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann erhalten hat. Jetzt ist er hochmotiviert, selbst ein guter Ausbilder zu sein. Der Unternehmer hat den Lehrgang zur Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung absolviert und ist mittlerweile selbst ehrenamtlicher Prüfer für die künftigen Ausbilder bei der Handelskammer. Auf seinem Weg zum Ausbildungsbetrieb hat er die Unterstützung des Projekts erhalten. „Das war für mich sehr hilfreich“, so Sükmen. Nabila Zaferzoi, die derzeit im Akram Reisebüro ausgebildet wird, konnte durch ihre Kommunikations- und Teamfähigkeit während ihres dreimonatigen Praktikums punkten, so dass sie im Anschluss daran einen Ausbildungsvertrag für ihren Traumberuf erhielt. Die in Pakistan geborene junge Frau hat mit ihren umfangreichen Sprachkenntnissen in dem hauptsächlich von Pakistani und Afrikanern aufgesuchten Reisebüro einen großen Vorteil: „Dari, Farsi, Urdu, Paschtu und Englisch sind die gefragten Sprachen bei uns“, so Zaferzoi.


Den Praktikumsplatz als Sprungbrett für Ausbildung hatte ihr Tamim Wafa vermittelt. Der KAUSA-Servicestellenmitarbeiter berichtete davon, wie er vorgeht, um Betriebe für Ausbildung zu sensibilisieren und diese konkret zu unterstützen, wenn sie Ausbildungsbetrieb werden möchten. Wafa: „Ich erkläre erst einmal, was die duale Ausbildung ist, nutzte dazu auch Infomaterial in verschiedenen Sprachen und erläutere  Vorteile, die es hat, wenn ein Betrieb ausbildet.“ Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz suchen, bringt er mit Unternehmen zusammen. „Ich bereite beide auf ihre Rolle vor“, so der mehrsprachige Mitarbeiter.


Manuela Badur von der Sozialbehörde Hamburg, begann ihren Beitrag mit einem Rückblick auf die Sondierungsgespräche vor dem Start der KAUSA-Servicestelle Hamburg im Jahr 2014: „Anfangs hatten wir kritische Gespräche, denn der Bedarf für das Angebot wurde noch gar nicht so gesehen“, so die Referatsleiterin für Fachkräftesicherung und zielgruppenorientierte Arbeitsmarktpolitik. Für ASM habe sich die Behörde als Träger der Servicestelle aufgrund der „guten Vernetzung und arbeitsmarktpolitischen Kompetenz“ ausgesprochen. Das Fazit von Badur zum Ende der Projektlaufzeit lautet: „Die KAUSA-Servicestelle Hamburg trägt dazu bei, die Chancen für die Jugendlichen zu verbessern und den Wirtschaftsstandort attraktiv zu halten.“

Warum ist trotz Wirtschaftsaufschwungs in den letzten zehn Jahren die Anzahl der Ausbildungsverträge nicht gestiegen? Woran liegt es, dass der Anteil der Auszubildenden bei KMU stattdessen sogar um ein Drittel gefallen ist? Auf diese Fragen ging der Referent Dr. Marcus Eckelt in seinem Vortrag ein. Er gab folgende Antworten: „Die Passungsprobleme nehmen zu. Es gibt einerseits mehr unbesetzte Ausbildungsstellen und andererseits mehr Jugendliche ohne Ausbildungsplatz.“ Der wissenschaftliche Mitarbeiter der Helmut-Schmidt-Universität nannte als Ansatzpunkte für ein Gegensteuern unter anderem das Verstärken der Matching-Aktivitäten, die Erhöhung der Sichtbarkeit von Klein- und Kleinstbetrieben und das pro-aktive Anbieten von Unterstützungsmaßnahmen für diese. Eckelt stellte heraus, dass beinahe jeder dritte Jugendliche mit Migrationshintergrund, der maximal einen mittleren Schulabschluss hat, zwei Jahre nach Ende seiner Schullaufbahn noch nicht in Ausbildung übergegangen ist. Er rief dazu auf, einen Ressourcen orientierten Blick auf Jugendliche zu haben und Mehrsprachigkeit positiv zu sehen, nicht als Problem.


Zum Abschluss der zweistündigen Online-Konferenz ging Marion Wartumjan auf mögliche zukünftige Aufgabenschwerpunkte eines Folgeprojektes ein. Einer davon sei, die Kommunikation zwischen Berufsschulen und Ausbildungsbetrieben zu verbessern. Die Geschäftsführerin hofft, dass es durch Bundesförderung auch wieder möglich wird, die Potentiale von migrantischen Communities in die Arbeit einzubeziehen. „Wir würden gern Multiplikatoren gewinnen und schulen, die in den migrantischen Communities über Wege in Ausbildung informieren.“ Und nicht zuletzt betont sie gerade mit Blick auf durch Corona bedingte Betriebsschließungen: „Wir wollen diejenigen, die wir von 2015 bis 2021 für Ausbildung gewonnen haben, unbedingt als Ausbildungsbetriebe erhalten.“

25 Beratungen am „Aktionstag Ausbildung“ der KAUSA-Servicestelle Hamburg

Mit der Aktion „Ausbildung 2021 – Deine Zukunft jetzt klarmachen!“ soll den in Folge der Corona-Pandemie verunsicherten jungen Menschen Mut gemacht werden, sich um eine Ausbildung zu bewerben. Die KAUSA-Servicestelle Hamburg unterstützt die Ausbildungspartner Agentur für Arbeit Hamburg/Jugendberufsagentur Hamburg, Handels- und Handwerkskammer, Deutscher Gewerkschaftsbund Nord und das Hamburger Institut für berufliche Bildung dabei. Vor dem Ausbildungsbeginn zum August hatte die KAUSA-Servicestelle ihr Beratungsangebot für Jugendliche mit Migrations- und Fluchthintergrund noch einmal intensiviert. So berieten die KAUSA-Projektmitarbeiter unter anderem am 13.7.21 auf einem „Aktionstag Ausbildung“ zehn junge Menschen persönlich und weitere 15 am Telefon oder auf digitalem Weg. '


Die Teilnehmenden kamen aus einer Vielzahl unterschiedlicher Länder: Afghanistan, Deutschland, Ghana, Kasachstan, Kirgistan, Ghana, Iran, Lettland, Litauen, Nepal, Somalia, Syrien und Vietnam. Ihnen ging es um die Beantwortung ihrer Fragen zur Aufnahme einer Ausbildung, um das Schreiben von Bewerbungen oder auch um die Vorbereitung auf ein anstehendes Vorstellungsgespräch. Die Beratenden verwiesen darüber hinaus auf Jobcenter, die Agentur für Arbeit und die Angebote der
Jugendberufsagentur Hamburg (JBA) für Ausbildungsplatzsuchende.


Das ebenfalls bei der Arbeitsgemeinschaft selbstständiger Migranten e.V. angesiedelte, von der Sozialbehörde geförderte Projekt, „
Anlaufstelle für duale Berufsausbildung unterstützt zudem die Arbeit der KAUSA-Servicestelle Hamburg. Ausbildungsinteressierte migrantische Unternehmen werden zu staatlichen Unterstützungsmaßnahmen zur Aufrechterhaltung und Sicherung der Qualität der Ausbildung in Corona-Zeiten beraten.

Netzwerktreffen der KAUSA-Projekte zu Erfolgen und Herausforderungen

Zu dem jährlichen Austausch der KAUSA-Projekte kamen am 21. September 2021 über 50 Personen online zusammen, um sich über ihre Projektarbeit auszutauschen. Vertreten waren alle 16 regionalen KAUSA-Servicestellen und 6 KAUSA-Landesstellen, die 4 Regionalbüros sowie Mitarbeitende der Servicestelle Bildungsketten im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), die für die Projektbegleitung zuständig ist.  KAUSA-Servicestelle Hamburg-Projektleiterin Arzu Pehlivan betonte den Vorteil vom Einsatz eines mehrsprachigen Teams für die Gewinnung von migrantischen Unternehmen für Ausbildung. Über welche weiteren Erfolge aber auch Herausforderungen diskutiert wurde, erfahren Sie hier.

ASM gewinnt Hamburger Unternehmen für die Charta der Vielfalt
Wirtschaftssenator ehrt neue Unterzeichnerinnen und Unterzeichner


211 Hamburger Organisationen hatten bis zum Jahresanfang 2021 die Charta der Vielfalt unterzeichnet. Damit bekennen sie sich zur Diversität in ihrem Unternehmen. Anlässlich des Diversity Tages am 18.5.2021 ehrte Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann Unternehmen, die die Charta der Vielfalt neu unterzeichnet haben. Die im Bereich Handel und Dienstleistungen angesiedelten Unternehmen wurden durch eine Anwerbekampagne des ASM-Projektes „Servicestelle Migrantenökonomie“ gewonnen. Bis dahin waren Betriebe aus diesen Branchen mit weniger als 30 der 211 die Charta unterzeichnenden Organisationen deutlich unterrepräsentiert.

Durch die in Kooperation mit dem IQ Netzwerk Hamburg umgesetzte Kampagne konnten acht neue Betriebe gewonnen werden, die Hälfte davon von Inhaberinnen und Inhabern mit Migrationshintergrund.  In der Online-Veranstaltung am Diversity Tag sagte der Wirtschaftssenator: „Dass bei der Ehrung migrantisch geführte Unternehmen im Fokus stehen, freut mich ganz besonders. Denn über ein Drittel aller Hamburger-innen und Hamburger haben einen Migrationshintergrund. Als Fachkräfte oder Unternehmerinnen und Unternehmer tragen sie wesentlich zum wirtschaftlichen Wachstum und dem Wohlergehen der Stadt bei.“

Inhaberinnen und Inhaber sowie Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer berichteten über die Beweggründe, warum sie unterzeichnet haben. So sagte der Lebensmittelhändler Ersin Sükmen, der vier Standorte betreibt: „Wir möchten einen Beitrag leisten und wollen ein Zeichen setzen für unser Unternehmen. Ich denke, das Unterzeichnen wird eine positive Auswirkung für uns haben, z.B. bei der Mitarbeitersuche.“  Und Geschäftsführerin Özlem Geyik von den Star Tankstellen Hasan Geyik betont, dass es „in unserem Unternehmen wichtig ist, Vielfalt zu repräsentieren, weil wir nicht nur eine Menschengruppe bedienen. Zur Tankstelle kommen doch alle, daher gehören dort verschiedene Kulturen und verschiedene Sprachen dazu.“

Bundesweit haben bisher knapp 4000 Unternehmen und Organisationen die Charta der Vielfalt unterzeichnet. Mit der Selbstverpflichtung bekennen sie sich zu einer offenen, respektvollen Unternehmenskultur, die Mitarbeitende unabhängig von ethnischer Herkunft, Religion, Alter, sexueller Orientierung, Behinderung und Geschlecht wertschätzt.





Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt ermöglicht ASM Digitalisierungsoffensive für ehrenamtliches Engagement im Ausbildungsbereich

Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt stärkt den Ehrenamtsbereich unseres Vereins. Mit ihrer finanziellen Förderung hat ASM jetzt das Projekt „Digital fit für Ausbildungsunterstützung! Konzertierte Aktion für Ehrenamtliche“ gestartet. Im Rahmen des Vorhabens kann der Verein u.a. die rund 70 Ehrenamtlichen für das digitale Arbeiten schulen und coachen lassen, durch neue Hard- und Software ein digitales Arbeitsnetzwerk für sie aufbauen und 25 Arbeitslaptops für eine ehrenamtliche Tätigkeit zur Verfügung stellen. Die Geräte sollen unter anderem eingesetzt werden, um den Lernerfolg von Auszubildenden mit Migrations- und Fluchthintergrund zu sichern.


Außerdem können wir jetzt Mentorinnen mit Migrationshintergrund, die geflüchtete Frauen auf ihrem Weg in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt begleiten, digitale Arbeitsplätze zur Verfügung stellen. Auch in dem seit der Gründung von ASM im Jahr 2007 bei ihr angesiedelten Azubistammtisch sollen die Laptops genutzt werden. Die Umsetzung des Projektes erfolgt im Dezember 2020.

Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt wurde im Juli 2020 mit Unterstützung der Ministerien für Familie, des Inneren und der Landwirtschaft gegründet. Ihr Ziel ist die Förderung ehrenamtlichen Engagements. Neben finanzieller Förderung bietet die Stiftung Fortbildungen und unterstützt den Aufbau von ehrenamtlichen Strukturen. Um gemeinnützige Organisationen, Engagement und Ehrenamt während der Corona-Pandemie zu unterstützen, hat die Stiftung das Förderprogramm „Gemeinsam wirken in Zeiten von Corona“ aufgelegt.

Ausbildungsabbrüche vermeiden: Erneute Förderung der Kurt & Maria Dohle Stiftung ermöglicht zusätzliche Angebote beim Ausbildungscoaching

Bei vielen benachteiligten Auszubildenden ist die Verunsicherung durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie groß. Durch die zeitweise Schließung der Berufsschulen in 2020 und die damit verbundene abrupte Umstellung auf digitales Lernen, haben etliche Schwierigkeiten, dem Unterricht in der Berufsschule zu folgen. Auch bei vielen Ausbildungsbetrieben herrscht Verunsicherung und sie können derzeit nicht dazu beitragen, ihre Auszubildenden zu stabilisieren. Durch eine zweckgebundene zusätzliche Förderung der Kurt & Maria Dohle Stiftung für weitere Angebote im Rahmen des Ausbildungscoachings können junge Auszubildende jetzt mehr individuelle Coaching-Stunden erhalten. Diese Unterstützung trägt wesentlich dazu bei, Corona bedingte Ausbildungsabbrüche zu verhindern.

Die Angebote im Ausbildungscoaching sind so vielfältig wie die jungen Menschen, die sie in Anspruch nehmen. In vielen Fällen geht es um Unterstützung bei der Suche eines neuen Ausbildungsplatzes nach Kündigung in der Probezeit oder auch mitten in der Ausbildung aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie. Häufig geht es bei Azubis mit Fluchtgeschichte auch um Unterstützung bei Formalitäten mit Behörden und Jobcentern rund um das Thema Ausbildungsduldung. 
Zahlreiche Azubis mit Unterstützungsbedar
f können jetzt aufgrund der Aufstockung der Förderung der Stiftung von zusätzlichen Coaching-Stunden profitieren.

gefördert durch

Zentralbibliothek zeigt ASM-Fotoausstellung über Unternehmen vom Steindamm                                                                            

In der Fotoausstellung „Mein Unternehmen – Mein Steindamm – Mein Sankt Georg“ berichten Gewerbetreibende vom Steindamm kurz und prägnant, was sie an dem lebhaften Standort in der City schätzen und beschreiben ihre Angebote. Die Ausstellung mit 20 Porträts ist vom 2.12.20 bis 2.1.21 in der Zentralbibliothek, (Hühnerposten 1, 20097 Hamburg) zu sehen. Der Eintritt ist frei. Achtung: Corona-bedingt derzeit reduzierte Öffnungszeiten

 

Die Ausstellung wurde auf Initiative der Arbeitsgemeinschaft selbstständiger Migranten e.V. (ASM) von dem Journalisten Michael Koglin und der Fotografin Anna Koglin umgesetzt. Sie ist im Rahmen des Projektes „Aktivierung migrantischer Unternehmen am Steindamm für ein verantwortungsvolles Zusammenleben im öffentlichen Raum“ entstanden.
Das Projekt wird bis Ende 2020 aus Mitteln des Quartiersfonds vom Bezirksamt Hamburg-Mitte gefördert.

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