Archiv 2024
An dieser Stelle finden Sie ausgewählte Berichte über von uns organisierte Veranstaltungen und die Arbeit in Projekten im Jahr 2024.
Informationen, Austausch und Vernetzung: ASM mit Infostand auf Handelskammer-Veranstaltung am 11.7.24 vertreten
Zu dem Netzwerkevent „Kleine Unternehmen – große Möglich-keiten“ für kleine und mittelständische Unternehmen sowie für Gründungswillige hatte die Handelskammer Hamburg am 11. Juli 2024 eingeladen. Experten, unter anderem von der Handelskammer, der Agentur für Arbeit und aus Unternehmen gaben ihr Wissen zu den Themen Finanzierung, Gründung, Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Recht und Personal an die Teilnehmenden weiter. Neben dem umfangreichen Vortragsprogramm lag ein weiterer Schwerpunkt auf der Vernetzung untereinander. ASM war mit mehreren Mitarbeiter-innen und Mitarbeitern an einem Infostand vor Ort und führte zahlreiche Gespräche, in der Mehrzahl mit Gründungswilligen, die individuelle Anliegen hatten. Einige der künftigen Unternehmerinnen und Unternehmer erkundigten sich auch über die Voraussetzungen, ausbilden zu dürfen.

Bezahlung abhängig vom Herkunftsland? Fachtagung diskutiert Ergebnisse einer Studie zum Migrant-Gender-Pay-Gap
Anlässlich des zwölften Deutschen Diversity-Tags am 28.5.24 hatte das IQ Netzwerk Hamburg zur Fachtagung unter dem Titel „Faire Migration – Fair Pay“ in die Bucerius Law School geladen. Dort wurde in Vorträgen und Podiumsgesprächen nach den Ursachen für den sogenannten Migrant-Pay-Gap gesucht und sich darüber ausgetauscht. Grundlage der Diskussionen war die vom IQ Netzwerk Hamburg in Zusammenarbeit mit der IQ Fachstelle Einwanderung und Integration erstellte Studie „Faire Migration – Migrant-Gender-Pay-Gap“, deren wichtigste Ergebnisse vorgestellt wurden. Die Studie, in der Daten der Agentur für Arbeit für sieben Berufsgruppen ausgewertet wurden, zeigt: Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit verdienen durchschnittlich weniger als ihre deutschen Kolleginnen und Kollegen. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Dies zeigte der Vortrag von Dr. Sekou Keita vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Dr. Keita wies auf die offenen Fragen hin: „Wie viel liegt an Unterschieden in beruflichen Abschlüssen? Wie viel an sonstigen Faktoren wie z. B. Kinderbetreuung? Und welche Rolle spielt Diskriminierung? Das ist ungeklärt.“
Migrantinnen und Migranten würden auch häufiger in weniger gut bezahlenden Branchen und in kleinen Betrieben arbeiten, die im Vergleich zu großen Unternehmen niedrigere Löhne zahlen. Laut der IAB-Untersuchung wirken sich auch der fehlende Zugang zu Netzwerken sowie die fehlende Anerkennung von im Ausland erworbenen Abschlüssen als Nachteil beim Zugang zu (gut bezahlten) Jobs aus. Hier setzt das IQ Projekt „Frauennetzwerk Perspektive berufliche Anerkennung“ (PebeA) an. Im Projekt werden zugewanderte Frauen auf ihrem Weg zur Anerkennung beraten, begleitet und untereinander vernetzt. Olga D’Attoma, Projektkoordinatorin von PebeA beim Träger ASM, berichtete von 150 seit Projektbeginn Anfang 2023 beratenen Frauen, von denen 104 mittlerweile ihre Unterlagen mit dem Ziel einer beruflichen Anerkennung bei den zuständigen Stellen eingereicht haben.


Eine von den von PeBeA begleiteten Frauen ist Kateryna Waterstradt, die aus der Ukraine stammt. „Ich habe einen Master-Abschluss, 15 Jahre Berufserfahrung, auch in einer Führungsposition als Hauptbuch-halterin. Aber ich habe erfahren, dass meine Leistungen, Erfolge und mein Fachwissen in Deutschland nicht relevant sind. Daher ist für mich ein anerkannter Abschluss sehr wichtig.“ Nach acht Monaten wurde ihr akademischer Abschluss schließlich als Diplom anerkannt, doch Arbeit hatte sie bereits zuvor in einer Steuerkanzlei gefunden. „Ich habe einen Arbeitgeber gefunden, der meine Kenntnisse und Fähigkeiten auch ohne Abschluss anerkannt hat. Aber anfangs musste ich manchmal erklären, dass meine Arbeit den Standards meiner Kollegen entsprach.“
PebeA-Projektleiterin Marion Wartumjan betonte, dass die Ressourcen, die Teilnehmerinnen mitbringen, immer ins Projekt einbezogen werden. So nimmt auch Waterstradt als Rule Model an Veranstaltungen des Frauennetzwerks teil und durch ihre Vermittlung konnten zwei weitere Projektteilnehmerinnen bei ihrem Arbeitgeber anfangen. Auf der Tagung wurde auch über das Entgelttransparenzgesetz gesprochen. „Wir setzen uns dafür ein, dass über Lohn gesprochen wird“, sagte Beate Spyrou, Leiterin des IQ Netzwerks Hamburg. Das Gesetz könne ein wichtiger Schritt zur Beseitigung von Lohnungleichheit sein.
Netzwerktreffen der KAUSA-Landessstelle Hamburg und Hamburger Ausbildungsakteure: Vertragsauflösungsquote bei Ausbildungen erreicht Höchstwert - wie kann gegengesteuert werden?
2022 lag die vorzeitige Auflösungsquote von Ausbildungsverträgen bei 29,5 Prozent. Bei Jugendlichen ohne deutschen Pass lag sie sogar bei fast 40 Prozent. Wie können Jugendliche in der Ausbildung stabilisiert und zum Ausbildungserfolg geführt werden? Lösungsansätze bot das Netzwerktreffen der KAUSA-Landesstelle Hamburg am 14.5.24.
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